Feuerwehren aus der Stadt Garbsen unterstützen in NRW
Von Samstag bis Montag werden 27 Mitglieder aus den Ortsfeuerwehren Berenbostel, Heitlingen, Horst und Osterwald UE in Nordrhein-Westfalen bei den Hilfsmaßnahmen nach den verheerenden Hochwassern unterstützen.
Im Rahmen der Regionsfeuerwehrbereitschaft rückten die Kräfte aus Garbsen in der Nacht zum Samstag gegen 2 Uhr mit 5 Fahrzeugen ab zur Feuerwehrtechnischen Zentrale in Neustadt von wo aus sich die Bereitschaft mit Kräften aus den Städten Garbsen, Neustadt und Wunstorf auf den Weg in Richtung Düsseldorf machte.
Ein genauer Einsatzauftrag ist bisher nicht bekannt. Die Fahrzeuge führen jedoch unter anderem verschiedene Pumpen mit, um beispielsweise beim Auspumpen von Kellern und Gebäuden unterstützen zu können.
Eine Ablösung der Ehrenamtlichen ist nach 48 Stunden am Montagvormittag geplant.
Mit der Rückkehr wird am Montagabend gerechnet.
Update 18.07.2021:
Nachdem die Kräfte der Bereitschaft am Samstagvormittag in Düsseldorf am Messegelände angekommen waren, warteten sie dort auf weitere Einsatzbefehle. Im Laufe des Tages wurden sie dann in ihr eigentliches Einsatzgebiet nach Euskirchen verlegt. Hier wurde am Samstagabend zunächst eine Schule inkl. Turnhalle für die Übernachtung der Ehrenamtlichen hergerichtet und es wurden Duschmöglichkeiten mit Warmwasser geschaffen.
Am Sonntag begann dann der eigentliche Hilfeleistungseinsatz. Der Zug aus Garbsen unterstütze bei Auspumparbeiten an einem großen Warenhaus in der Euskirchener Innenstadt. Hier standen sowohl die Verkaufsflächen als auch eine Parkgarage unter Wasser. Glücklicherweise wurden bei den Arbeiten in der Parkgararge keine Opfer in den abgestellten Pkw gefunden. Die Pumparbeiten zogen sich über mehrere Stunden hin.
Pressemitteilungen der Region Hannover:
Regionsfeuerwehr hilft bei Hochwasserkatastrophe rund um Düsseldorf
Überörtliche Hilfeleistung / 150 Männer und Frauen rücken heute Nacht aus
Region Hannover. Hilfe aus der Region Hannover: In der kommenden Nacht wird die Regionsfeuerwehrbereitschaft I nach Düsseldorf ausrücken, um in den Überschwemmungsgebieten vor Ort Hilfe zu leisten. 150 Männer und Frauen aus den Feuerwehren Neustadt a. Rbge., Wunstorf und Garbsen unter der Leitung von Lars Schwieger machen sich auf den Weg in die nordrhein-westfälische Hauptstadt. „Einige Landkreise in NRW haben den Katastrophenfall ausgerufen und gleichzeitig Hilfe aus den übrigen Bundesländern angefragt. Wir helfen gerne und hoffen, damit ein Stück weit die Not der Menschen lindern zu können“, sagt Regionspräsident Hauke Jagau. „Ich danke schon jetzt den ehrenamtlichen Feuerwehrmännern und -frauen für ihren engagierten Einsatz. Die aktuelle Hochwasserkatastrophe, bei der zwei Feuerwehrmänner ihr Leben ließen, zeigt einmal mehr, wie gefährlich Einsätze sein können und wie wichtig und gemeinnützig auf der anderen Seite diese Arbeit ist.“
Um 3 Uhr in der kommenden Nacht treffen sich die ehrenamtlichen Kräfte, um von der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Neustadt a. Rbge. aus abzurücken zum 300 Kilometer entfernten Messegelände Düsseldorf; mit 35 Fahrzeugen, Wasserpumpen sowie Küchenkraftwagen, Verpflegung, Zelten, Feldbetten und Sanitärausrüstung. „Die Einsatzzeit ist auf 48 Stunden angesetzt und wir sollen vollständig autark vor Ort zurechtkommen“, berichtet Lars Schwieger, Leiter der Regionsfeuerwehrbereitschaft I. „Schwerpunkt der Hilfeleistungen sind Pumparbeiten“, sagt Schwieger. Der Einsatz beginnt am morgigen Sonnabend, 17.07.21, um 10 Uhr; falls eine Verlängerung des Einsatzes vonnöten ist, würde das Team um Schwieger am Montag von der Regionsfeuerwehrbereitschaft V (Wedemark, Langenhagen, Burgwedel, Isernhagen) abgelöst.
Regionsfeuerwehrmänner und -frauen im Einsatz in Euskirchen
„Für die Einsatzkräfte waren es zum Teil unheimliche Bilder“
Region Hannover. Es sind erschreckende Bilder: Autos, die teilweise mehrere Orte weit gespült wurden. Gebäude, in denen das Wasser meterhoch gestanden hat. Unterspülte Weg- und Straßenränder mit gefährlichen Abgründen. Zusammengebrochene Wohnhäuser und haufenweise zerstörtes Inventar am Straßenrand. So berichtet Martina Fachmann, Pressesprecherin der Regionsfeuerwehrbereitschaft I, vom Einsatz im Überschwemmungsgebiet.
Nach der Ankunft am Samstagfrüh am Messegelände in Düsseldorf wurden die 150 Einsatzkräfte aus der Region gemeinsam mit den Kräften der Landeshauptstadt Hannover und des Landkreises Osnabrück nach Euskirchen geschickt, um dort die heimischen Kräfte abzulösen. „Zwei Züge wurden direkt in der Stadt Euskirchen zum Pumpen und Räumen eingesetzt. Zwei Züge wurden ins 20 Kilometer entfernte Schleiden geschickt, um dort die heimischen Rettungskräfte abzulösen, die teilweise bereits mehrere Tage im Einsatz waren“, sagt Martina Fachmann. „Insbesondere in Schleiden und den umliegenden Orten konnte man den starken Gegensatz zwischen Idylle im Sonnenschein und größtem Unglück deutlich sehen: Während mancher Straßenzug nichts abbekommen hatte und schick aussah, fand man um die Ecke das große Chaos vor“, berichtet Fachmann. „Anwohnerinnen und Anwohner berichten von Autos, die mehrere Orte weiter gespült worden waren und in denen man immer wieder ertrunkene Menschen gefunden hatte. Große Teile von Schleiden und den umliegenden Orten waren evakuiert worden, häufig ist auch die Stromversorgung unterbrochen. Für die Einsatzkräfte war es zum Teil ein unheimliches Bild, in stockdunklen Straßen zu arbeiten, deren Häuser und Straßen völlig menschenleer sind“, erzählt Fachmann. „Normalerweise ist man es im Feuerwehreinsatz gewohnt, dass sich immer jemand dafür interessiert, was man tut.“
Die Männer und Frauen, die in Schleiden im Einsatz waren, konnten im Ort Herhahn übernachten, dort war in einem Bürgerhaus im Saal ein Lager mit 60 Matratzen eingerichtet worden. „Die örtliche Feuerwehr hatte die Versorgung mit Essen, Getränken und Hygieneartikeln hervorragend organisiert, die Einsatzkräfte konnten eine sehr liebevolle Betreuung genießen“, so Fachmann. Die anderen drei Züge der Regionsfeuerwehrbereitschaft fanden an einer Grundschule in Euskirchen ausreichend Platz auf Schulhof und Parkplätzen, um die Einsatzleitung, die Küche und alle weiteren Fahrzeuge unterzubringen. Für die Einsatzkräfte standen Sporthalle und Klassenräume als Unterkünfte und auch Sanitäranlagen zur Verfügung.
Die Regionsfeuerwehrbereitschaft I, die sich aus den Feuerwehrkräften der Orte Neustadt a. Rbge., Garbsen und Wunstorf speist, ist im Rahmen der überörtlichen Hilfeleistung für 48 Stunden im Einsatz und wird am Montagfrüh wieder Richtung Heimat aufbrechen. „Auch wenn es eine sehr anstrengende Nacht war: Die Kameradinnen und Kameraden sind froh, hier sofort zum Einsatz zu kommen und wir hoffen, auch am heutigen Sonntag noch an vielen Stellen helfen zu können“, so Fachmann.
Fotos (2) (c): M.Fachmann
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